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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 43

1902 - Karlsruhe : Lang
— 43 — obwohl dieser ihn fußfällig gebeten hatte, beim Heere zu bleiben, bet doch des Reiches Wohl und Ehre auf dem Spiele stehe. Mit seinem kleinen Heere kämpfte der heldenmütige Ka^er gegen die Übermacht der Italiener bei Legnano. Die Deutschen erlitten eine furchtbare Niederlage, und mit genauer Not rettete Friedrich Leben und.freiheit. Nun schloß der Kaiser 311 Venedig einen Waffenstillstand mit den Italienern. _ . Als Friedrich nach Deutschland zurückkam, rief er Hemrich deu Löwen vor sein Gericht. Heinrich stellte sich nicht und wurde in die Reichsacht erklärt. Die Herzogtümer Bayern und Sachsen wurden ihm genommen, und er mußte auf drei Jahre in die Verbannung nach England gehen. Im Jahre 1183 schloß der Kaiser zu Konstanz mit den Italienern einen Bund des Friedens und der Freundschaft; die lombardischen Städte erkannten den Kaiser als ihren Oberherrn an, dursten jedoch ihre Stadtobrigkeiten selbst wühlen. Von nun an hatte Deutschland Ruhe im Innern und Frieden nach außen, und alle Völker Europas beugten sich vor der Macht und dem Ansehen des Kaisers. Diese Macht zeigte sich am herrlichsten am Pfingstseste des Jahres 1184 zu Mainz. Hier sollten die beiden Söhne Barbarossas, Heinrich und Friedrich, zu Rittern^ geschlagen werden. Zu der Feier erschienen die Bischöfe und Fürsten des weiten Reiches, Gesandte aus England, Frankreich, Burgund, Italien und Jllyrien. Um sie alle samt dem Gefolge unterbringen zu können, baute man in der Nähe von Mainz zwischen Rhein und Main eine prächtige Stadt aus Zelten. In ihrer Mitte erhob sich der aus Holz erbaute Palast für den Kaifer, und damit stand eine mächtige Kirche in Verbindung. Die weite Ebene bedeckten zahllose in den verschiedensten Farben erglänzende Zelte. Ihre Spitzen waren mit Fahnen und Bannern mannigfach geschmückt. Längs des Rheinufers lag eine ganze Flotte von Schiffen, die unerschöpfliche Massen Wein aus der weinreichen Landschaft herbeigeführt hatten. Und in_ derselben Menge waren Getreide, Brot, Schlachtvieh und Geflügel aufgespeichert. Zwei große Gebäude waren ganz mit Hühnern angefüllt. Wohl bedurfte man solcher Vorräte. Aus 70 000 schützte man die Zahl der Ritter, die alle als Gäste des Kaisers bewirtet wurden. Dazu lockten die Festlichkeiten fahrende Sänger und Dichter, Spielleute und Gaukler aus weiter Ferne an._ Von der Freigebigkeit des Kaisers und der Fürsten erhofften sie reichen Gewinn. ^ Am ersten Psingstseiertage schritt Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Beatrix in feierlicher Prozession zu der in der Mitte

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
m. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 79 noch der Umstand verhängnisvoll, daß der deutsche Thronstreit in Zusammenhang geriet mit den fortwährenden Kriegen zwischen England und Frankreich; wegen ihrer Verwandtschaft erhielten die Welfen Unterstützung von jenem, infolgedessen bemühten sich die Staufer um die Hilfe dieses. Innocenz Iii. erklärte sich zunächst nicht; erst spät erkannte er ütto Ittlin und bannt^hili]^ näherte sich ihnt"aber, ~ats der Krieg für ihn entschied. Da wurde Philipp 1208 von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, der sich von ihm persönlich gekränkt glaubte, ermordet Um den Zwist beizulegen, erkannte jetzt auch die staufische Partei Otto Iv. an. Auch die Kaiserkrönung erlangte er. Als er aber, in die Bahnen der staufischen Politik einlenkend, Sizilien, das der Papst als päpstliches Lehen ansah, zum Reiche ziehen wollte, brach der Streit mit Innocenz aus: der Papst stellte gegen ihn den Staufer Friedrich auf, der, auch durch Frankreich unterstützt, in Deutschland erschien, in wunderbarem Siegeszuge an den Rhein gelangte und (1212) von vielen Fürsten gewählt und zum König gekrönt wurde. Seit der Schlacht von Bou-vines (sö. von Lille), in der Otto Iv. als Bundesgenosse Johanns von England 1214 von Philipp Ii. August entscheidend geschlagen wurde, verlor er alle Macht (*f* 1218) 1215 ließ sich Friedrich Ii., nun allgemein anerkannt, nochmals krönen. 5. Friedrich Ii 1215-50 und der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. a) Der Kaiser, der Papst und Italien bis 1230. Bei seiner §<»* Krönung hatte Friedrich Papst Innocenz Iii. einen Kreuzzug versprochen. Dessen Nachfolgert^der milde Honorius Iii., ließ «s -zu, daß dieses Versprechen unerfüllt blieb, und krönte ihn zum Kaiser. Um so nachdrücklicher~Festand auf dieser Forderung Gregor Ix., der trotz seinen 80 Jahren die Leidenschaftlichkeit eines~Tüngllngs besaß, und bannte Friedrich. Der Kreuzzug wurde nun unternommen (§ 56j7 Aus Palästina zurückgekehrt, schlug der Kaiser die ,.Schlüsselsoldaten“ aus Neapel heraus, worauf Gregor mit ihm Frieden schloß. In der nächsten Zeit beendete Friedrich unter dem Beistände Peters de Vinea die Ordnung des sizilischen Reiches. Die Con-

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 79 noch der Umstand verhängnisvoll, daß der deutsche Thronstreit in Zusammenhang geriet mit den fortwährenden Kriegen zwischen England und Frankreich; wegen ihrer Verwandtschaft erhielten die Welfen Unterstützung von jenem, infolgedessen bemühten sich die Staufer um die Hilfe dieses. Innocenz Iii. erklärte sich zunächst nicht; erst spät erkannte er Otto Iv. an und bannte Philipp, näherte sich ihm aber, als der Krieg für ihn entschied. Da wurde Philipp 1208 von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, der sich von ihm persönlich gekränkt glaubte, ermordet. Um den Zwist beizulegen, erkannte jetzt auch die staufische Partei Otto Iv. an. Auch die Kaiserkrönung erlangte er. Als er aber, in die Bahnen der staufischen Politik einlenkend, Sizilien, das der Papst als päpstliches Lehen ansah, zum Reiche ziehen wollte, brach der Streit mit Innocenz aus: der Papst stellte gegen ihn den Staufer Friedrich auf, der, auch durch Frankreich unterstützt, in Deutschland erschien, in wunderbarem Siegeszuge an den Rhein gelangte und (1212) von vielen Fürsten gewählt und zum König gekrönt wurde. Seit der Schlacht von Bou-vine$. (sö. von Lille), in der Otto Iv. als Bundesgenosse Johanns von England 1214 von Philipp Ii. August entscheidend geschlagen wurde, verlor er alle Macht (f 1218). 1215 ließ sich Friedrich Ii., nun allgemein anerkannt, nochmals krönen. 5. Friedrich Ii. 1215 — 50 und der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. a) Der Kaiser, der Papst und Italien bis 1230. Bei seiner§69. Krönung hatte Friedrich Papst Innocenz Iu. einen Kreuzzug versprochen. Dessen Nachfolger, der milde Honorius m., ließ es zu, daß dieses Versprechen unerfüllt blieb, und krönte ihn zum Kaiser. Um so nachdrücklicher bestand auf dieser Forderung Gregor Ix., der trotz seinen 80 Jahren die Leidenschaftlichkeit eines Jünglings besaß, und bannte Friedrich. Der Kreuzzug wurde nun unternommen (§ 56). Aus Palästina zurückgekehrt, schlug der Kaiser die „Schlüsselsoldaten“ aus Neapel heraus, worauf Gregor mit ihm Frieden schloß. In der nächsten Zeit beendete Friedrich unter dem Beistände Peters de Vinea die Ordnung des sizilischen Reiches. Die Con-

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 30

1911 - Breslau : Hirt
30 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. 3. sterreich. 13. Die Erwerbung von Ungarn. Unter den greren Mchten Europas war in der Mitte des 17. Jahrhunderts die sterreichische die kleinste. Sie umfate die Herzogtmer sterreich, Steiermark, Krnten, Krain, Tirol, das Knigreich Bhmen mit Mhren und Schlesien, die Vorlande in Schwaben und den schmalen westlichen Streifen von Ungarn. Erst während des Dreiigjhrigen Krieges hatte die st eins che Liuie des Hauses Habsburg, die mit Ferdinand Ii. zur Regierung gekommen war, im eigenen Lande eine gesicherte Herrschaft gewonnen. Vorher hatten die Protestanten nach dem Ausbau einer starken stndischen Ver-fassnng getrachtet, da sie in ihr allein eine Gewhrleistung der Freiheit ihres Bekenntnisses den streng katholischen Landesherren gegenber zu finden glaubten. Nach der Schlacht am Weien Berge waren sie ans allen sterreichischen Landen vertrieben oder unterdrckt worden; auch der Westflische Friede hatte ihnen die Heimat nicht wieder zurckgegeben, dagegen die Macht des Herrscherhauses in allen Provinzen befestigt Die Aufstellung eines eigenen Heeres während der zweiten Hlfte des Krieges hatte das Ansehendes Kaisers im Reich, ja in ganz Europa gehoben. Hu einer Gromacht aber ist sterreich erst in der zweiten Hlfte des Jahrhunderts unter Leopold I. (1658-1705) geworden, als es Ungarn den Trken entri. Die Trkenkriege. Im Jahre 1664 schlug Montecueeoli an der Spitze eines christlichen, aus Hilfskorps verschiedener europischer Fürsten zusammengesetzten Heeres die Trken bei St. Gotthard a. d. Raab. Whrend des darauffolgenden mehrjhrigen Waffenstlllstandev versuchte Leopold die Verfassung der habsburgischeu Teile Ungarns zu strzen und verfolgte die dort lebenden Protestanten. Hiergegen erhoben sich die Ungarn 1678 unter Emmerich Tkly und fanden bei den Trken und den Franzosen Untersttzung. Im Jahre 1683 fhrte der Growesir Kara Mustapha ein trkisches Heer nach sterreich und belagerte Wien. Die Stadt wurde mehrere Wochen laug vou dem Grafen Rdiger Starhemberg umsichtig und tapfer verteidigt und unterdessen von dem Herzog Karl von Loth-ringen, dem der Kaiser den Oberbefehl bertragen hatte, em Entsatzheer ^sammelt. Aus allen Teilen des Reiches stieen Hilfskorps zu ihm, die Bayern fhrte der Kurfürst Max Emannel, die Sachsen ^ohann Georg; auch der König Johann Sobieski von Polen schlo sich an. Durch ihren Sieg am Kahlenberge, an dem Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden*) wie auch cm deu weiteren Erfolgen des Trken- *) Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden-Baden l^77-1707,geboren am 8. April 1655 zu Paris, mtterlicherseits demprmzen Eugen "Ae verwandt durch seine glnzenden Siege der die Trken im Bewutsem des Volkes als Trken-lonis" noch heute fort. 16751678 am Hollndischen Kriege beteiligt, von 1633 an

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 262

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
262 Achter Zeitraum. Doch übet gefiel dieses dem Könige von Neapel, Karl Ii., aus dem Hause Anjou. Er rief zu den Waffen, allein das Glück neigte sich auf die Seite des Kaisers. Schon meinte man, Karl werde nächstens nach seinem Frankreich zurück flüchten müssen, - «Ms da starb Heinrich Vit. plötzlich; nach den Berichten der italienischen Geschichtsschreiber an einer gewöhnlichen Krankheit, nach denen der Deutschen an Gift, das ihm ein Dominicanermönch, Bernhard von Monte Pulciano, beim Abendmahle im Spülkelche gereicht. Eine doppelte Kaiserwahl brachte abermals Zwietracht über Deutsch- land, denn Ludwig von Baiern und Frie drich von Oestceich i2i4 wurden von zwei Parteien zugleich gewählt. Die schwäbischen Städte und im Elsaß hingen vornamlich jenem, die Ritterschaft ^ ^ diesem an. Den erlittenen Schimpf des Hauses Oestreich zu rä- chen gedachte Friedrichs Bruder, der Herzog Leopold von Oest- reich, die Schweizer wieder zu unterwerfen, erfuhr aber durch die Rie- de U«. beciiige bei Morgarten, daß auch eine kleine Schaar, ent- 2""- schlossen, alles gegen alles einzusetzen, unüberwindlich ist. Eine Hauptschlacht, bei Mühldorf, in Baiern, sollte zwi- d-"2?. sthen Ludwig und Friedrich entscheiden. Durch die Erfah- rung des tapfer» Feldhauptmanns Seyfried Schweppermann, aus Nürnberg, trug Ludwig einen vollständigen Sieg davon und be- kam seinen Gegner gefangen. Nach fast dreijähriger Gefangen- schaft enssagte Friedrich seinen Ansprüchen an die Kaiserkrone, ver- pflichtete sich auch, Ludwigs Anerkennung bei den übrigen deutschen Fürsten zu bewirken, und ward unter dieser Bedingung entlassen. Als er sich aber überzeugte, daß er den letzten Punkt seines Ver- sprechens nicht werde erfüllen können, kehrte er, ein ächter deutscher Mann' von Wort und Treue, freiwillig in die Gefangenschaft zu- rück. Ludwig nahm ihn zu seinem Mitregenten an, doch die er- 1230 duldeten Leiden brachten ihn bald inö Grab. Auch Ludwigs Re- gierung war nicht glücklich. Es mangelte ihm jene innere Stc- tigkeit und Klarheit, welche den Ereignissen der Zeit gebieten oder, bis sie verronnen, ruhige Haltung entgegen setzen. Schwankend wendete sich der deutsche Kaiser bald an England, Frankreich, bald an den Papst Johann Xxii., welcher dennoch das Interdikt über ¡33i Deutschland aussprach. Dreß veranlagte die deutschen Churfürsten, mit Ausnahme von Böhmen, ein Bündniß, zu Reuse, am Rhein, z .zz zu schließen, genannt der erste Churverei n, wornach die Wahl eines römischen Königs und Kaisers auch ohne des Papstes Zustimmung gültig seyn sollte. Ludwig benutzte geschickt Fami- lienverbindungen zur Vergrößerung seiner Lande odw zur Befesti- gung seines Hauses. Durch seine Gemahlin erwarb er Ansprüche auf Hennegau, Holland, Seeland und Flandern; der askanische Mannsstamm erlosch in der Mark Brandenburg und Ludwig be- lehnte seinen ältesten Sohn, Ludwig, mit ber-eiben und brachte

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 191

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Fränkisches Kaiserhaus. 191 sich zuvor irr Mailand die lombardische aufgesetzt. Der Norman- ner Macht und Besitzungen erweiterte er in Apulien, damit sie den Einfällen der Griechen wehrten; mit Kanut, dem Könige von Dänemark und England, welcher den glanzenden Krönungsfesten in Italien beiwohnte, schloß er ein enges Freundschaftsbündnis, vermahlte seinen Sohn und dereinstigen Nachfolger Heinrich mit der dänischen Königstochter Chunelinde, und trat durch gütli- chen Vergleich die schwer zu behauptende Mark Schleswig an Dänemark ab, indem man die Eider zum Grenzflüsse nahm. Klüglich erneuerte er auch die mit Burgund schon früher ange- knüpste Verbindung, und nach Rudolfs Iii. Absterben sielen des- sen Lande, Provence, Dauphine, Franche Comte, Lyon, Savoyen, nebst einem Theile der Schweiz, welches zusammen Burgund ausmachte, an Deutschland; Marseille und Toulon wurden dem- nach deutsche Städte. Einen Krieg gegen die Ungarn und Polen endete er siegreich und züchtigte die wendischen Völker, welche die Strecken zwischen de.r Oder und Elbe verheert, auch Hamburg in die Asche gelegt hatten. Zu einiger Beschränkung der rohen Selbst- hülfe führte Konrad den Gottesfrieden ein, nach welchem von Mittwoch Abend bis Montag Morgen keine Fehden statt fin- den durften. Mit politischem Scharfblicke gedachte-er die kaiserli- che Macht durch Verminderung und allmahlige Aufhebung der großen Lehen fest zu begründen und gestattete, damit er einen si- chern Anhang gegen die mächtigem Vasallen gewänne, daß die kleinern Lehen erblich würden, was aber nur die Erblichkeit der großen auch vorbereitete. Von einem zweiten Römerzuge, wo Seu- chen unter seinem Heere aufräumten, kehrte Konrad Ii. kränkelnd nach Deutschland zurück und starb zu Utrecht, viel zu früh für Deutschlands Glück und seine Entwürfe. Doch sein Sohn Heinrich Iii. setzte kräftig fort, was der Vater kräftig be- gonnen. Vier Herzogthümer, Baiern, Schwaben, Fran- ken und Kärnthen, waren beim Antritte seiner Regieruug un- besetzt, mithin beherrschte er den ganzen Süden Deutschlands un- beschränkt; hierzu kamen die burgundischen Lande und Italien; noch nie war ein König in Deutschland der Alleinherrschaft näher gewesen! Böhmen, Polen und Ungarn mußten ihm gleichfalls huldigen, und somit verbreitete sich seine Macht auch gen Osten. Gleichwohl besetzte Heinrich die erledigten Herzogthümer wieder; innere Unordnungen überzeugten ihn von der Nothwendigkeit einer Mittelbehörde; um die Herzoge abhängig zu erhalten, belehnte er nur auswärtige Fürsten mir selbigen, die keinen starken Anhang hatten. Um dem Aergernisse in der Kirche ein Ende zu machen, entsetzte er, in einer zu Rom gehaltenen Versammlung, die drei Päpste, welche sich zugleich aufgeworfen hatten, Sylvester Iii., Benedikt Ix. und Gregor Vi., und ernannte dagegen Elemensl!., der ihm die römische Kaiserkrone aufsetzte. Dieser, so wie sein 1032 1035 1036 1039 1039 1050 =Ss 17 1045 1047

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 76

1835 - Berlin : Trautwein
76 Dritte Periode. 1096—1273. mit der englischen Zsabella zu Worms und auf einem großen Neichsfeste zu Mainz (1235) verlieh er dem Enkel Heinrichs des Löwen, Otto dem Kinde, dessen Alodien als ein erbliches Her, zogthum Braunschweig,Lüneburg und machte außer andern Ge, setzen auch einen Reichsfrieden bekannt. Zm Jahre 1236 begann er, besonders unterstützt durch den später mit furchtbarer Grau, samkeit wüthenden Ezelin von Romano, den meist in Belagerun, gen bestehenden Krieg gegen die Mehrzahl der lombardi, schen Städte, welche sich höchstens zur Beschwörung des kost, nitzer Friedens verstehen wollten, und besiegte sie bei Corte nuova 1237. Allein seine Forderung unbedingter Unterwerfung verhin, beute die Beendigung des Kampfes, und die Besitznahme des vom päbstlichen Stuhle angcsprochenen Sardiniens durch seinen Sohn Enzio (1238) reizte den Pabst, sich 1239 mit dem Lom, barden zu verbinden und den Bann gegen ihn auszusprechen, und auch durch die Eroberung des größten Theils des Kirchen, staats konnte er denselben nicht zur Nachgiebigkeit bewegen. Der nach dem baldigen Tode Cölestin'siv. (1241) erst 1243 gewählte Znnocenz Iv. (Sinibald Fiesco, Graf von Lavagna) entfloh aus Rom, sprach auf einer Kirchenversammlung zu Lyon 1245 Bann und Absetzung über den Kaiser aus und bewirkte in Deutschland — welches kurz zuvor durch den Sieg der Mon, golen bei Liegnitz (1241) mit großer Gefahr bedroht worden war — die Wahl des Landgrafen Heinrich's Raspe von Thürin, gen (des Pfaffenkönigs) zum Gegenkönige, welcher, von.frie- drich's Sohne Konrad bedrängt, schon 1247 starb, und dessen Nachfolger, Graf Wilhelm von Holland, sich ebensowenig geltend zu machen vermochte. Gegen das um sich greifende Faustrecht schützten sich Hamburg und Lübeck 1241 durch ein Bündniß; in unbekannter Zeit desselben Zahrh.'s entstand die Hanse, welche Erweiterung des Handels in fremden Ländern und Erwerbung von Monopolen, gegenseitigen Beistand und schiedsrichterliche Aus, gleichung der Streitigkeiten ihrer Mitglieder bezweckte, und süd, deutsche Städte schützten sich 1247 durch den rheinischen Städte, bund. Friedrich starb zu Firenzuola, selbst von seinem vertrau- ten Kanzler Peter von Vinea verlassen und seines, von den Bo, lognesern gefangenen, Sohnes Enzio's beraubt. Konrad Iv. (1250 — 1254) setzte sich in den Besitz seiner- italienischen Erblande; für seinen unmündigen Sohir Konradin i• >

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 96

1835 - Berlin : Trautwein
96 Dritte Periode. 1096—1273. Susdal (bald nach dem von ihm zur Residenz erhobenen Wla- dimir benannt), und der größte Theil Rußlands war ihm un- terworfen oder doch von ihm abhängig. Nach seinem Tode ver- breiteten sich die innern Zerrüttungen auch über das östliche Rußland, während die Grenzen des Reiches verheert und beschränkt wurden durch Komanen, Bulgaren und Ungarn, Polen und Lit- tauer, Schweden, Dänen und den Schwertorden. Schon 1224 kam das südliche Rußland durch die Schlacht an der Kalka un- ter mongolische Herrschaft; Alexander, Fürst von Novgo- rod, erwarb sich zwar durch Besiegung der Schweden an der Newa (1240) den Beinamen Newski und besiegte auch die Schwertritter 1242 am Peipussce; allein auch er mußte 1247, wie schon 1243 der Großfürst von Wladimir, sich der Zinspflich- tigkeit und der mongolischen Herrschaft unterwerfen, welche durch fortdauernde Streitigkeiten der russischen Fürsten befestigt, öfter selbst gegen diese auf gewaltthätig-willkührliche Weise geübt wurde und die beginnende Cultur des Landes wieder vernichtete. Polen wurde von Boleslavlll. Krummaul (st. 1138), wel- chen Kaiser Heinrich V. 1109 zwang, dem angenommenen Kö- nigstitel wieder zu entsagen, unter vier seiner Söhne — der jüngste, Casimir, war noch Kind — getheilt, deren ältester Wladislav (zu Krakau) eine Oberherrschaft über die jüngern besitzen sollte, aber durchweine Absicht, diese gänzlich zu verdrängen, einen in- nern Krieg veranlaßte. Er selbst, 1145 vertrieben, mußte die Oberherrschaft seinem Bruder Boleslav Iv. (st. 1173) überlassen, welcher zwar vom Kaiser Friedrich I., bei welchem Wladislav Hilfe gesucht, 1157 zum Lehnseide gezwungen wurde, aber erst 1163 den drei Söhnen des Vertriebenen Schlesien*) abtrat; vergebens suchte er Preußen zu unterwerfen. Sein unkräftiger Bruder Micsko Iii. mußte 1178 dem jüngern Casimir Ii. wei- chen, dessen Kraft dem Reiche innere Ruhe und äußere Sicher- heit gab, nach dessen Tode (1194) aber Unbestimmtheit der Thron- folge einen langwierigen, nur bisweilen unterbrochenen blutigen Bürgerkrieg und dieser die Auflösung des Landes in meh- rere sich oft bekriegende Staaten (namentlich Masovien (1206) ____________ mit *) Schlesien, seitdem von Polen unabhängig und allmalig germanisirt, jersiel durch den baldigen Tod eines tener,Brüder in Ober- und Nieder-Schle- sien, welche Tbeile aber wiederum nach und nach bis -um la- Jahrh. in achtzehn Herzogkhümer zerfielen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 235

1872 - Münster : Coppenrath
1 235 Hauses vermehren, gebrauchte aber hierzu solche Mittel, die Aller Herzen von ihm abwendeten. Um Geld zu erhalten, versprach er dem Könige von England Hlfe gegen Frankreich, und da der Krieg nicht zu Stande kam, so rstete er mit dem bereits erhaltenen Gelde ein Heer und besetzte die erledigte Markgrafschaft Meien. Da aber die Shne des Landgrafen Albrecht des Bsartigen von Thringen Ansprche darauf er-! hoben, so sprach er der sie die Reichsacht aus und suchte ihnen auch Thringen mit Gewalt zu entreien. Er fhrte : einen blutigen Krieg gegen sie, und seine Sldner verwsteten in einem wiederholten Einfall das Thringerland. Dieser Ge-| Waltstreich und insbesondere die Krnkung der deutschen Reichs-: ehre, weil der vornehmste christliche Fürst ein Sldling Eng-! lands gewesen, erregte groe Erbitterung. Und da der König : die dem Erzbischofe von Mainz gegebenen Versprechungen nicht gehalten, so wurde er auf einer Versammlung der Kurfrsten zu Mainz abgesetzt, und nun der frher bergangene Sohn ' Rudolfs, Herzog Albrecht von Oesterreich, Zum Könige ernannt. | Adolf widersetzte sich mit Waffen, verlor aber im Treffen bei j Gllheim, am Donnersberg, im Jahre 1298, Krone und Leben. ; An der Stelle, wo er im ritterlichen Kampfe mit seinem Neben-buhler tdtlich getroffen vom Pferde sank, wurde ein Kreuz . errichtet. Eiue uralte Ulme breitet noch bis heute ihre weit-! ragenden Aeste der das Knigskreuz" aus, als wolle sie, eine treue Schildwache, dasselbe mit ihrem, in jedem Frhlinge neu : ergrnenden Schilde schtzen und bewahren. Seine Leiche ruhet im Dom zu Speyer. Albrccht I. von Oesterreich (12981308). Albrecht hielt den bloen Sieg auf dem Schlachtfelde nicht fr einen zureichenden Grund zur Erwerbung der deutschen Knigskrone. Daher entsagte er, nach dem Falle Adolfs, frei-willig der ihm durch frhere Wahl bertragenen Krone, mit der Bitte, dieselbe auf das Haupt des Wrdigsten zu setzen. Da wurde er von Neuem und zwar einstimmig als der Wr-

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 491

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
4si die griechische Krone an, aber dieser schlug sie aus, weil die Insel Kreta dem neuen Königreiche nicht beigegcben wurde. Im Jahre 1830 wurde Caod'jstrias aus Privatrache ermordet und Griechenland war in Gefahr eine Beute des Bür- gerkriegs zu werden, als es endlich in dem Prinzen Otto von Baiern einen König erhielt, während dessen Minderjährigkeit eine Regentschaft die Zügel führte und baierisches Militär das Land beschützen sollte. Es wollte aber nichts gedeihen; die Unzufriedenheit der Griechen wuchs von Tag zu Tag; selbst als die baierischen Soldaten und Beamten mehrentheils heimgekehrt waren, dauerte der schlimme Zustand fort. Da brach 1843 in Athen eine Revolution aus, welche in allen Provinzen Wiederhall fand, durch die der König zu Annahme einer Konstitution gezwungen wurde. Sultan Mahmud Ii., welcher Griechenland verlor, war dessen ungeachtet ein kräftiger Mann, der sich dem hcreinbrechenden Ruin entgegenstemmte; abere er war kein Krieger und deßwegen konnte er sein Volk auch nicht für die neue Kriegsweise gewinnen. Noch während des griechischen Freiheitskrieges führte er di europäische Disziplin ein und vernichtete die aufgestandenen Janitscharen; aber wenn er auch den Türken den Turban nahm, sie in enge Jacken steckte und nach europäi- scher Manier reiten machte, so konnte er seinen Paschas doch die Kriegskunde und den Soldaten nicht das christliche Ehrgefühl anbefehlen. Das zeigte sich auch sogleich im russischen Kriege von 1827—1829. Noch herbere Demü- thigung widerfuhr ihm durch den Mehemet Ali; dieser beutete Aegypten wie ein Landgut aus, dessen Bewohner seine Sklaven sind, und durch europäische Offi- ziere übte er seine Fellas und Mohren so gut ein, daß sein Heer den Beduinen und Wechabiten überlegen war. Er empörte sich 1833, und der Verwüster- Griechenlands, Ibrahim, besiegte seinen ehemaligen Waffengefährten, den Groß- weffir Redschid bei Koniah. Nun rief der Sultan den russischen Kaiser um Hilfe an und Konstantinopel gegenüber wurde ein russischer Heerhaufe aufgestellt, während eine russische Flotte im Hafen der Stadt ankerte. Ibrahim wich nun zwar zurück, aber der Sultan mußte an seinen stolzen Vasallen, der sich immer noch als Unterthan geberdete, Syrien, Palästina und Adana abtreten. Dafür wollte sich der Sultan 1839 rächen; aber er erlebte es nicht mehr, wie sein Landheer bei Nisib vor Ibrahim zerstäubte und der Kapudan Pascha mit der gan- zen Flotte zu Mehemet Ali überging. Da mischten sich England, Rußland, Oestreich und Preußen ein und geboten dem Sieger Stillstand, während Frank-
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